Gernstl unterwegs: Gernstl in Oberbayern | Video der Sendung vom 03.11.2019 13:15 Uhr (3.11.2019) mit Untertitel
Gernstl in Oberbayern
Franz Gernstl selbst ist ein echter Oberbayer, am Wendelstein geboren, in Rosenheim aufgewachsen und jetzt lebt er in München. Da fehlt natürlich der distanzierte journalistische Blick, um einen Landstrich und seine Bewohner treffend zu beschreiben. Die Kabarettistin Luise Kinseher, bekennende Niederbayerin und Wahlmünchnerin, traut sich da eher ein Urteil zu. "Der Niederbayer kommt mit einem Minderwertigkeitskomplex gegenüber dem Oberbayern auf die Welt", verrät sie dem Reporter. Und sie liefert auch gleich die Erklärung dazu. Das läge nur an der Hybris des Oberbayern. Arroganz, Dickschädeligkeit und Selbstüberschätzung wirft sie Gernstl und seinen Landsleuten vor.So viel Kritik muss man erst mal sacken lassen, am besten bei einem Weißbier im berühmtesten Wirtshaus der Welt, das nun mal zufällig in Oberbayern steht. Gernstl nimmt seinen niederbayerischen Tonmann mit und versucht ihm bei Bier, Weißwurst und Brezen etwas von oberbayerischer Gemütlichkeit zu vermitteln, was wiederum die Kinseher aufregt, denn oberbayerische Gemütlichkeit sei ja eine Erfindung der Tourismusindustrie, und die Niederbayern und die Oberpfälzer seien mindestens genau so gemütlich, wie die Oberbayern.Die unterschiedlichsten Menschen erzählen Gernstl, was sie an Bayern und speziell an Oberbayern mögen: der sächsische Pyrotechniker Wolf-Ingo Hummig aus Peißenberg, der nur noch in Lederhosen herumläuft, seit er in Bayern wohnt, der Archäologe Bernard Raymond von Bredow aus Siegsdorf, der als Jugendlicher das Skelett einer steinzeitlichen Großkatze, also vermutlich das bayerische Wappentier, ausgegraben hat und der Paradebayer Albrecht Neustifter aus Schnaitsee, Prinzregentendouble beim Oktoberfestumzug, der das Team erst mal zum Wirt auf ein Weißbier und dann auf eine stilechte bayerische Brotzeit in seine rustikale Jägerstube umleitet.Bei einem Besuch im Fernsehdorf Lansing erklärt Drehbuchautor Michael Seyfried, wie man hier versucht, Bayern jeden Tag neu zu erfinden. Und am Ende landet das Team wieder im Hofbräuhaus bei einem Gstanzl-Wettbewerb junger, wilder Musiker, die dabei sind, die bayerische Volksmusik zu revolutionieren.
Bild: BR / megaherz gmbH