bergheimat: Georg Ringsgwandl - dahoam is net dahoam | Video der Sendung vom 30.09.2018 14:00 Uhr (30.9.2018) mit Untertitel
Georg Ringsgwandl - dahoam is net dahoam
Wenn einer sich dort nicht zu Hause fühlt, wo er aufgewachsen ist, wo ist er dann daheim? Aufgewachsen ist Georg Ringsgwandl in der prächtigen Berglandschaft Reichenhalls, am Fuß des Predigtstuhls. Eher widerwillig erkundet er in seiner Kindheit die Gipfel der Heimat, während seine Klassenkameraden in den Ferien Griechenland oder Italien entdecken. Zu arm ist die Familie, als dass sie sich eine große Urlaubsreise leisten könnte. Nach dem Abitur verlässt Georg Ringsgwandl seinen Geburtsort so schnell als möglich, um in Würzburg und Kiel Medizin zu studieren, er geht nach Kalifornien, um dann als Arzt wieder nach München zurückzukehren. Ob die Mythen- und Sagenwelt des Untersbergs ihn trotzdem inspiriert hat? Zumindest versteht sich Georg Ringsgwandl als absoluter Gegenentwurf zum alpinen Klischee. Als er in den 1970er-Jahren erstmals auftritt, trägt er auf der Bühne eine ganz spezielle Tracht: nicht Lederhosen und Jancker, sondern Taucheranzug und Schwimmflügel. Ausdruck des Widerstands gegen ein Postkartenidyll? Ein ironisches Versteckspiel?In seinen Liedern beschreibt Ringsgwandl bissig aber auch melancholisch und voller Anteilnahme den alltäglichen Überlebenskampf der Menschen seiner Bergheimat. Filmautor Reinhard Kungel begibt sich gemeinsam mit dem Liedermacher, Kabarettisten und Verfasser von Musicals auf die Entdeckungsreise in die Bergwelt einer Kindheit, in der "dahoam net dahoam" ist, wie einer seiner Songs heißt.
Bild: br