Musi & Gsang im Wirtshaus: Beim Wirt z'Seifriedswörth | Video der Sendung vom 15.08.2023 18:45 Uhr (15.8.2023) mit Untertitel
Beim Wirt z'Seifriedswörth
In der niederbayerischen Gemeinde Wurmsham wurde 1788 gegenüber der Kirche die Tafernwirtschaft mit eigener Landwirtschaft und Metzgerei eröffnet und diese gute Lage garantierte, dass die Leute nach dem sonntäglichen Kirchgang, nach Hochzeiten, Taufen oder Beerdigungen hier einkehrten. Aber sie kamen auch zum Kartenspielen, Stammtischen und Vereinstreffen, holten sich hier Fleisch, Wurst, Bier, Wein oder eine Brotzeit. Für die Wirte also eine "gmaade Wiesn".Aber dann kam eine andere Zeit. Die Dorfbewohner hatten nun alle Autos, mit denen sie auch zu anderen Wirtshäusern und Veranstaltungen fahren konnten, Fleisch und Wurst kauften sie billiger im Supermarkt, für Hochzeiten und Geburtstage suchten sie noblere Restaurants und Touristen kamen auch keine in die eher abgelegene Gegend. 2011 stand das alte Gasthaus leer.Was dann doch alle sehr bedauerten. Und so beschlossen die rührige Bürgermeisterin von Wurmsham und der Gemeinderat, das Wirtshaus selber zu übernehmen. Aber es musste umfassend saniert werden und dafür brauchen sie staatliche Fördergelder. Die bekommt man nur, wenn man mehr bietet als gutes Essen und ein schönes Ambiente.Aber dann halfen viele zusammen und 2019 wurde der Wirt z’Seifriedswörth neu eröffnet. Schön hergerichtet im alten Stil, mit großem Biergarten und Saal mit eigener Schießanlage für die Schützen. Er lädt zum Feiern ein, zu Vereinstreffen, zu Kultur-Veranstaltungen und draußen hängt ein Schild mit "Musizieren ausdrücklich erwünscht!" All das wurde so gut angenommen, dass der Wirt z’Seifriedswörth mittlerweile als "musikantenfreundliches Wirtshaus" ausgezeichnet wurde. Und die Gemeinde Wurmsham mit dem Bayerischen Staatspreis für Dorferneuerung und Baukultur.
Bild: BR