Lebenslinien: Maria und ihr Haus für alle | Video der Sendung vom 05.02.2024 22:00 Uhr (5.2.2024) mit Untertitel

Marias früherer Arbeitsplatz, das Freilichtmuseum Massing.

Geboren wird Maria 1953 in München. Ihre Eltern hatten sich einen Sohn gewünscht. Die Enttäuschung bekommt Maria zu spüren und sie tut alles dafür, die Aufmerksamkeit und Liebe ihrer Eltern zu bekommen. Durch diese Erfahrung entwickelt sie einen starken Gerechtigkeitssinn und auch den Wunsch nach einer "besseren Welt" – Motive, die sich durch ihr Leben ziehen werden.Sie wird Lehrerin in Eichstätt, orientiert sich an alternativer Pädagogik, um auch benachteiligte Kinder zu fördern. Doch im Staatsdienst ist dafür in den 1970er-Jahren kein Platz. Sie kündigt und geht nach Berlin, wo sie in einem Alternativprojekt gefährdete Jugendliche unterrichtet. Als nach drei Jahren alles scheitert, kehrt sie zurück nach München. Sie will nicht mehr als Lehrerin arbeiten und studiert stattdessen Volkskunde, ein damals noch recht angestaubtes Fach. Auf einem Volksmusikforschungsseminar lernt sie Fridolin kennen. Die beiden verlieben sich und lassen sich in Landshut nieder. Nach verschiedenen beruflichen Stationen gründet Maria schließlich eine Künstleragentur mit Schwerpunkt Musik und Literatur aus Bayern.Anfang der 2010er-Jahre wollen Fridolin und sie eigentlich etwas kürzertreten. Doch es kommt anders: Auf der Suche nach bezahlbarem Wohnraum ringen sie gemeinsam mit Gleichgesinnten der Stadt kostengünstig ein Grundstück für ein genossenschaftliches Wohnprojekt ab. Nach vielen Diskussionen, Abstimmungen und einer komplizierten Bauphase ziehen sie 2017 mit 21 weiteren Parteien ein, eine Gemeinschaft aus Alt und Jung, in der Maria zur Ruhe kommen kann.


Bild: BR/Birgit Eckelt