nachtlinie: Vom emotionalen Erbe nach dem Krieg | Video der Sendung vom 17.07.2023 23:30 Uhr (17.7.2023) mit Untertitel

Andreas Bönte und Miriam Gebhardt

NS-Zeit und Krieg prägten nicht nur die damals Erwachsenen. Sie beeinflussten auch die nachfolgenden Generationen. Inwiefern? Wie wurden die Kriegskinder sozialisiert? Was haben die Babyboomer von ihnen übernommen? Und was unterscheidet beide Generationen? In ihrem Buch "Unsere Nachkriegseltern" erforscht die Historikerin und Journalistin Prof. Dr. Miriam Gebhardt das emotionale Erbe der deutschen Geschichte seit 1945 und findet überraschende Kontinuitäten."Ich glaube, dass wir immer, auch wenn wir es nicht gerne zugeben, auch persönliche Gründe haben, wenn wir uns bestimmten Themen zuwenden, auch in der Wissenschaft", sagt Miriam Gebhardt. Bei der Historikerin und Journalistin war es der Tod ihres Vaters, der sie mehr über ihr Leben und das ihrer Eltern nachdenken ließ. In ihrem Buch setzt sie sich wissenschaftlich mit den emotionalen Erbschaften des Zweiten Weltkriegs und der Nachkriegszeit auseinander und erzählt deutsche Geschichte als Familiengeschichte. Anhand von schriftlichen Quellen aus dem Archiv – Tagebüchern, Briefen oder Autobiografien – und biografisch inspirierten Romanen untersucht die Historikerin, wie die Generationen der Nachkriegseltern und der Babyboomer über die deutsche Geschichte miteinander verbunden sind, und ergänzt ihre Forschungen um ihre persönliche Perspektive.Bei Andreas Bönte in der "nachtlinie" spricht Miriam Gebhardt u. a. darüber, was Eltern und Kinder vom Zweiten Weltkrieg bis in die 1960er-Jahre geprägt hat, wie Erziehungsvorstellungen über Jahrzehnte weiterwirken können und warum es sich lohnt, sich mit seiner eigenen Familiengeschichte auseinanderzusetzen.


Bild: br